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Version 1.0 Gerhard - Hermann Kuhlmann, November 2005

Fragment auf grau-grünem Papier wohl Oktober 1914

(Anfang fehlt)

später sind von einigen Infanteristen die denselben Gang machten 2 verwundet. Fast unglaublich in diesem Dorfe, daß zwischen unseren Vorpostenlinien ..... noch einige alte Einwohner zu finden. Dorf total zusammengeschossen.

Habe auch meinen ganzen Proviant bestehend in einem Karton mit Schokolade übergeben. Leute leben seit 8 Wochen nur von Kartoffeln. –

Selbst richten wir uns immer behaglicher ein. In unseren Erdhöhlen findet man jetzt schon vielfach Öfen, Tische, Stühle. Wetter weiterhin günstig gewesen. Nur wenige Regentage. Solang also unsere Erdlöcher nicht voll Wasser laufen, hält man es hier aus, vorausgesetzt daß endlich bald Tabak eintrifft, Schinken und Wurst, damit man auch einmal seit Monaten wieder ein Frühstück zu sich nehmen kann. Geschossen wird feindlicherseits seit acht Tagen weniger. Wir haben seit gestern zwei Geschütze etwa dreihundert Meter vor den Feind gebracht. Bis die Laufgräben fertig sind, die die Verbindung von unseren alten Stellungen bis zu diesen Geschützen sicherer und gedeckter herstellen sollen ist allerdings die Gefahr für mich groß, da ich ja von Batterie zu Batterie, gleichgültig ob die Gefahr groß ist oder nicht, laufen muß um den jeweiligen Munitionsbestand festzustellen und für weitere Heranschaffung durch die l.M.K. Sorge zu treffen. Na, es hat bis jetzt gut gegangen, so hoffen wir, daß Gott weiterhilft. In diesem Dorf Ciry sah man noch die gewaltigen Spuren von den Kämpfen unseres VII. Landwehrjägerbataillons mit den Engländern. Hier ist auch Rechtsanwalt Altrogge gefallen. Alle unsere Infanterieregimenter aus Landwehr und Reservisten bestehend, die seit dem 13. September hier sind, haben durchweg zwei Drittel ihres Bestandes eingebüßt. Unsere Artillerie etwa im Verhältnis ein Drittel. Im Kriege 1870 sind ..

(Schluß fehlt)