Eine neue Regel von Gerhard H. Kuhlmann zu dem alten Spiel "Kaiserreise Wilhelm II." aus dem Jahre 1888 für eine beliebige Anzahl von Spielern ab 8 Jahren.

Zusätzlich braucht man:

Papier, Bleistift und einen Briefumschlag sowie dieses Datenblatt.

Die Spieler einigen sich auf einen Einsatz (mindestens 70 Spielmarken insgesamt). Die Hälfte der eingesetzten Marken wird als Preis auf Feld 66 gelegt, die andere Hälfte zu gleichen Teilen auf die Felder der sieben Monarchen auf diesem Datenblatt (Rückseite) verteilt. Eventuell überzählige Spielmarken werden ebenfalls auf das Feld 66 abgelegt.

Jeder Spieler schreibt den Namen eines Monarchen auf einen Zettel, den er zusätzlich mit seinem Namen kennzeichnet. Diese Zettel werden verdeckt in einem Briefumschlag verschlossen.

Anschließend beginnt der jüngste Spieler und würfelt mit 2 Würfeln. Er kann entweder mit der Summe beider Würfel eine beliebige Spielfigur bewegen oder mit dem Ergebnis eines Würfels eine und mit dem des anderen, eine andere Spielfigur setzen.

Die anfallenden Zahlungen und Einnahmen werden jeweils auf den Feldern der Monarchen bzw. dem Feld 66 abgelegt. Gewinne werden von Feld "66" an die zugehörigen Monarchenfelder ausgezahlt. Zahlungen erfolgen von dem dazugehörigen Monarchenfeld an das Feld "66".

Sobald das Feld eines Monarchen leer ist und die betreffende Spielfigur erneut eine Zahlung leisten muß, bleibt die Figur "auf der Strecke" und scheidet aus. (Spielfigur aus dem Standfuß ziehen und in das Feld legen, das in diesem Spiel nicht mehr von einer anderen Spielfigur betreten werden kann.)

Es ist möglich vorwärts oder rückwärts zu ziehen, jedoch darf nie das Feld 66 oder das Feld 1 überschritten werden.

Felder, auf denen bereits eine andere Figur steht, bzw. "auf der Strecke geblieben ist", werden beim vorrücken oder zurückgehen übersprungen.

Spielende

1. Sobald eine Spielfigur das Zielfeld Berlin (Feld 66) erreicht hat, werden alle Spielmarken, die dort liegen auf das Feld dieses Monarchen gesetzt.

Das Spiel ist beendet und der Brief wird geöffnet. Jeder Spieler erhält das Geld, das auf dem Feld des Monarchen seiner Wahl liegt.

(Haben mehrere Spieler denselben gewählt, so wird die Summe entsprechend aufgeteilt.)

Die Spielmarken, die auf Feldern von Monarchen liegen, die von keinem Spieler gewählt worden sind, werden zu gleichen Teilen an alle Mitspieler verteilt. (Auch an die, deren Figuren "auf der Strecke geblieben" sind.

2. "Bank gesprengt" Das Spiel ist ebenfalls beendet, wenn das Feld 66 leer ist, obwohl noch Forderungen bestehen. In diesem Fall gewinnt der Spieler, der die Bank gesprengt hat, alle Spielmarken, die auf Monarchenfeldern liegen, die kein Spieler gewählt hat.

Nr. 1. Einschiffung in Kiel. Der Monarch bezahlt 2 Marken.

Nr. 3. Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. auf der Kommandobrücke der Kaiseryacht "Hohenzollern". Rückt 3 Felder vor. Nr. 5. Graf Herbert Bismarck. Gewinnt 2 Marken. Nr. 7. Empfang durch die Kaiserin von Rußland. Gewinnt 3 Marken.

Nr. 10. Schloß und Park Peterhof. Man verirrt sich in den ausgedehnten Parkanlagen . Figur auf das nächste freie Feld zurück setzen.

Nr. 13. Graf Herbert Bismarck mit Minister Graf Giers. Bezahlt 3 Marken.

Nr. 16. Empfang durch König Oskar von Schweden. Gewinnt 2 Marken.

Nr. 19. Kaiser Wilhelm in Stuttgart. Gewinnt 2 Marken.

Nr. 22. König Karl von Württemberg. Bezahlt 2 Marken.

Nr. 25. Begrüßung des Kaisers in München. Gewinnt 4 Marken.

Nr. 27. Prinzregent Luitpold von Bayern. Bezahlt 3 Marken.

Nr. 30. Ankunft Kaiser Wilhelms in Wien. Gewinnt 3 Marken.

Nr. 33. Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz - Joseph im Arbeitszimmer.

Die Figur darf solange nicht gesetzt werden, bis nur noch eine Figur hinter ihr steht. (Auf der Strecke gebliebene zählen nicht mit.)

Nr. 37. Verabschiedung der beiden Kaiser nach Beendigung der Jagd. Bezahlt 5 Marken.

Nr. 41. Einzug in Rom. Der Aufenthalt wird um 2 Tage verlängert. Die Figur wird auf das nächste freie Feld zurück gesetzt.

Nr. 44. König Humbert von Italien. Gewinnt 1 Marke.

Nr. 46. Truppenschau bei Centocelle. Gewinnt 3 Marken.

Nr. 49. Besuch im Vatikan.

Die Figur darf solange nicht gesetzt werden, bis nur noch eine Figur hinter ihr steht. (Auf der Strecke gebliebene zählen nicht mit.)

Nr. 52. Erinnerungsmünze König Umbertos zur Feier des Besuches Kaiser Wilhelm II. Bezahlt dafür 5 Marken.

Nr. 56. Flottenrevue bei Neapel. Gewinnt 5 Marken. Neapel ist ein ge-fährliches Pflaster. Anarchisten planen ein Attentat. (Mit einem Würfel würfeln.) Bei einer "1" oder "6" wird der Monarch ermordet. Der Nachfolger (dieselbe Spielfigur) beginnt auf Feld "1" von vorn.

Nr. 59. Beleuchtung des Forums. Bezahlt 4 Marken. Nr. 61. Schlußsteinlegung bei den Zollanschlußfeierlichkeiten in Hamburg. Gewinnt 2 Marken.

Nr. 65. Grundsteinlegung des Reichsgerichtsgebäudes in Leipzig. Gewinnt 3 Marken.

Nr. 66. Sobald eine Spielfigur das Zielfeld Berlin (Feld 66) erreicht hat, werden alle Spielmarken, die dort liegen auf das Feld dieses Monarchen gesetzt. Das Spiel ist beendet und der Brief wird geöffnet. Jeder Spieler erhält das Geld, das auf dem Feld des Monarchen seiner Wahl liegt. (Haben mehrere Spieler denselben gewählt, so wird die Summe entsprechend aufgeteilt.)

Die Spielmarken, die auf Feldern von Monarchen liegen, die von keinem Spieler gewählt worden sind, werden zu gleichen Teilen an alle Mitspieler verteilt. (Auch an die, deren Figuren "auf der Strecke geblieben" sind.

Zusatzregel 3

Auf den bebilderten Feldern darf immer nur jeweils eine Figur stehen. Beim vorrücken oder zurückgehen werden diese Felder nicht mitgezählt, wenn dort bereits eine Figur steht.

Alle Zusatzregel erweitern die taktischen Möglichkeiten. Zusatzregel 1 verlängert zusätzlich das Spiel ein wenig.

Zusatzregel 2:

Es ist möglich, mehrere Monarchen zu Bruchteilen zu wählen, erlaubt sind aber nur Sechstel, Fünftel, Viertel, und Hälften (z.B. 1/3 Karl von Württemberg, 1/6 Franz Josef, ½ Prinzregent Luitpold) Wenn sich bei der Auszahlung keine ganzen Zahlen ergeben, wird jedoch grundsätzlich abgerundet.

Diese Regel erweitert ebenfalls die taktischen Möglichkeiten und erleichtert es, die eigenen Absichten zu tarnen.

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