Zum Obermenü 1916
Version 1.0 Gerhard - Hermann Kuhlmann, Dezember 2005

"The lamps are going out all over Europe; we shall not see them lit again in our lifetime." (1),(2),(3)

Als die deutschen Truppen am 3. August 1914 die Grenze zu Belgien überschritten, erfolgte das Ultimatum Großbritanniens, binnen 12 Stunden die Armee vom belgischen Territorium abzuziehen und die Neutralität des Landes anzuerkennen. Am 4. August erklärte die britische Regierung gestützt durch das Parlament dem Deutschen Reich den Krieg.

Der britische Botschafter in Berlin Sir Edward Goschen berichtete an Außenminister Grey über die letzte Unterredung mit dem deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg:

„.. Meine Unterredung mit dem Kanzler war sehr peinlich. Er bemerkte, er könne es nur als unerträglich empfinden, daß, weil die Deutschen den einzig für sie möglichen Weg einschlagen, um das Reich vor Unheil zu bewahren, England just wegen der Neutralität Belgiens über sie herfalle ... Ich fragte ihn, ob er nicht verstehen könne, daß wir ehrenhalber verpflichtet seien, unser Bestes zum Schutz einer Neutralität zu tun, die wir garantiert hätten. Er entgegnete ‚aber um welchen Preis!‘“(Immanuel Geiss (Hg.) Juli 1914, München 1980, S.371)

Am 8. August landeten die britischen Vorausabteilungen auf dem Kontinent und es dauerte wenig mehr als eine Woche bis die ersten 80.000 britischen Soldaten (BEF British Expeditionary Forces) mit ihren Pferden, Fahrzeugen, Artillerie und Munition in die Kämpfe eingreifen konnten. Sie teilten bis zur Marneschlacht das Schicksal der Franzosen und Belgier, wurden besiegt und mußten sich zurückziehen.